Krankheitsbilder

Krankheitsbilder

Schlaganfall (Apoplex)

Beschreibung

Der Schlaganfall (Apoplex) ist eine schwere Erkrankung des Gehirns und führt je nach betroffener Region und Ausmaß der Schädigungen im Hirngewebe zu unterschiedlichen neurologischen Ausfallerscheinungen. Die Schädigung des Hirngewebes kommt durch eine mangelhafte Sauerstoffversorgung zustande, die durch die Verstopfung von Gefäßen mit einem Thrombus oder aber durch das Platzen eines Blutgefäßes im Gehirn bewirkt wird.

Platzt ein Blutgefäß, so wird außerdem die entsprechende Region des Gehirns nicht nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt, sondern darüber hinaus wird das Gewebe durch den entsprechenden Bluterguss durch Druck geschädigt. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Schlaganfalls sind hoher Blutdruck, erhöhte Blutfettwerte, Zuckerkrankheit, Übergewicht und Rauchen, Vorerkrankungen, die die Entwicklung einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) begünstigen.


Notwendige Untersuchungen

Der akute Schlaganfall ist häufig ein Grund für eine Klinikeinweisung. Es müssen verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden: eine umfassende körperliche und neurologische Untersuchung, ein EEG und eine Computertomographie bzw. Kernspintomographie, um die Region des Gehirns zu ermitteln, die von dem Schlaganfall betroffen wurde, eine Ultraschalluntersuchung der Blutgefäße des Kopfes (Doppler / Duplex-Sonographie), ein EKG und Herzecho zur Ermittlung eines möglicherweise vom Herzen ausgehenden Emboliequellen zu entdecken.


Behandlung

Bei einem Schlaganfall ist es außerordentlich wichtig, dass die Behandlung so früh wie möglich einsetzt, um Folgeerscheinungen zu reduzieren. In der Klinik wird durch eine Infusion das Blut verdünnt (z.B. mit Heparin) und ggf. versucht, durch Infusion bestimmter Medikamente einen Thrombus aufzulösen.

Nach der akuten Phase und der Frührehabilitation folgt eine langandauernde Phase der Rehabilitation, in der die zerebralen Ausfallerscheinungen zumindest teilweise rückgängig gemacht werden können. Denn das Gewebe im Gehirn kann zwar nicht heilen, aber nicht geschädigte Hirnregionen können die Aufgaben von durch den Schlaganfall zerstörtem Gewebe in gewissem Ausmaß übernehmen. Diese Rehamaßnahmen sind individuell sehr unterschiedlich und orientieren sich an den Beeinträchtigungen, die durch den Schlaganfall entstanden sind.

Sie werden stationär und ambulant durchgeführt. Auf jeden Fall muss man wissen, dass eine Besserung möglich, aber sehr wahrscheinlich auch langwierig sein wird. Angestrebt wird grundsätzlich eine Reizung der geschädigten Körperhälfte, z.B. Ansprechen des Kranken immer von der geschädigten Seite aus, so dass er den Kopf wenden muss, etc., eine frühzeitig Mobilisierung und Bewegungstraining: (Gehübungen, Gleichgewichtstraining, Training der Feinmotorik z.B. durch Steckspiele), Sprechübungen (Logopädie), Schreibübungen, ggf. Entwicklung von Schreibhilfen (Schreiben am Computer), Hirnleistungstraining (Gehirnjogging)


Maßnahmen:

Medikamentöse Maßnahmen: Je nach Ursache des Schlaganfalls ist es notwendig, zur Vorbeugung auf Dauer blutverdünnende Mittel einzunehmen, alle vorliegenden Risikofaktoren sollten minimiert werden, d.h. zuverlässige Blutdrucksenkung, gute Kontrolle von Zucker- und Fettwerten die Funktionen des Gehirns können ggf. durch Medikamente, die die Nährstoffversorgung im Gehirn optimieren (Nootropika) positiv beeinflusst werden.


Allgemeinmaßnahmen: ebenso wie schlaganfallfördernde Erkrankungen wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfettwerte konsequent behandelt werden müssen, tragen eine Reduktion des Körpergewichts bei Übergewicht sowie die Beendigung des Zigarettenkonsums erheblich zur Vorbeugung gegen einen erneuten Schlaganfall bei.

Epilepsie

Beschreibung

Die Nervenzellen bzw. ihr Zusammenwirken werden durch elektrische Impulse gesteuert. Nur durch ein geregeltes Zusammenwirken können wir denken, fühlen, uns bewegen oder Sinnempfindungen wie Licht oder Musik aufnehmen. Störungen dieses Systems können zu ganz unterschiedlichen Beschwerden oder Erkrankungen führen, unter anderem auch zu epileptische Anfällen. Die Epilepsie ist eine Erkrankung mit ganz unterschiedlichen Erscheinungsformen. Allen Formen gemeinsam ist, dass von Zeit zu Zeit Anfälle auftreten, die durch Funktionsstörungen des Gehirns  ausgelöst werden.

Als Ursache für epileptische Anfälle, also elektrischen Fehlsteuerungen im Gehirn, kommen neben einer angeborenen Anfallsbereitschaft Verletzungen durch Unfälle, Schädigungen durch einen Tumor oder z.B. durch Alkohol, Entzündungen, Hirnblutung oder Durchblutungsstörungen in Frage.


Notwendige Untersuchungen

Um eine Epilepsie richtig zu erkennen und vor allem auch die Form der Epilepsie bestimmen zu können, werden in der Regel folgende Untersuchungen durchgeführt:  nach Anamnese (genaue Beschreibung der auftretenden Anfälle mit allen Einzelheiten und Würdigung der Vorerkrankungen) und eingehender Untersuchung wird das EEG als wichtigste Untersuchungsmethode bei Anfallskrankheiten abgeleitet.

In manchen Fällen ist die Durchführung eines Schlafentzugs-EEGs notwendig. Kernspintomographie und Computertomographie stellen Veränderungen im Hirngewebe dar und geben wichtige Hinweise beispielsweise auf Tumore, Blutungen oder andere krankhafte Veränderungen.


Behandlung

Das Ziel der Behandlung bei Epilepsie ist eine Verminderung von Anfällen, sowohl hinsichtlich Häufigkeit als auch Schweregrad. Dabei ist es meist nicht möglich, auf Medikamente zu verzichten, die jedoch die Ursache der Epilepsie nicht beseitigen können, so dass in der Regel eine permanente Behandlung erfolgen muss. Folgende Maßnahmen kommen bei der Epilepsie zum Einsatz: Medikamente, die die Entstehung epileptischer Impulse der Nervenzellen verhindern oder verändern (Carbamazepin, Valproinsäure, Phenytoin etc). Die Festlegung der für jeden Patienten notwendigen Dosis muss immer individuell erfolgen.

Es ist also ganz besonders wichtig, die Medikamente regelmäßig und genau in der vom Arzt verschriebenen Dosierung einzunehmen und auf keinen Fall ohne Rücksprache abzusetzen! Veränderungen der Lebensweise, z.B. der Schlafgewohnheiten können in manchen Fällen hilfreich sein.

Eine generelle Regelmäßigkeit der Lebensführung ist unumgänglich. In diesem Zusammenhang ist wie bei der Multiplen Sklerose der Sinn eines Patientenseminars gegeben.

Migräne

Beschreibung

Die Migräne ist die häufigste Erscheinungsform chronisch wiederkehrender Kopfschmerzen. Die Veranlagung  zu Migräneanfällen wird oft vererbt. Man nimmt an, dass die Ursache der Migräne im Serotoninstoffwechsel des Gehirns bzw. in Unregelmäßigkeiten der Blutgefäße im Schädelinneren liegt.


Auch Nervenendigungen, die diese Blutgefäße beeinflussen, können an der Entstehung der Migräne beteiligt sein. Eine Verschlechterung kann z.B. durch starke Nervosität, Stress, Angst oder andere belastende Situationen bewirkt werden. Wieso die Migräne jedoch oft periodisch auftritt, kann man heute noch nicht erklären.


Notwendige Untersuchungen

Da es unterschiedliche Formen der Migräne gibt und die Erkrankung von anderen Kopfschmerzerkrankungen abgegrenzt werden muss, werden folgende Untersuchungen vorgenommen: Anamnese (genaue Beschreibung der Kopfschmerzanfälle, ihre Häufigkeit und Dauer, ggf. anhand eines Migränekalenders, Auslösefaktoren), eine allgemeine körperliche und neurologisch-psychiatrische Untersuchung, eine Doppler-Sonographie der Halsgefäße und/oder transkranielle Ultraschalluntersuchung.


Es wird ein EEG bzw. eine Bildgebung (Computertomogramm oder NMR des Kopfes) zur Lokalisierung krankhafter Prozesse im Gehirn (Entzündungen, Tumore etc.) veranlasst.


Behandlung

Die Migränebehandlung basiert auf verschiedenen Maßnahmen. Eine permanente Einnahme von Schmerzmedikamenten ist in der Regel nicht angezeigt und sogar gefährlich.


Allgemeine Maßnahmen: Vermeidung auslösender Faktoren (z.B. bestimmte Nahrungsmittel, Alkohol), genügend Schlaf, Stressabbau (autogenes Training), ggf. Wechsel von Hormonpräparaten etc.. Die Behandlung des akuten Migräneanfalls umfasst: Ruhe, Abdunkelung des Raums, Medikamente gegen die Übelkeit, z.B. in Zäpfchenform in Kombination mit Medikamenten gegen die Schmerzen, z.B. Aspirin, Paracetamol, in schweren Fällen auch andere Medikamente, die u.U. gespritzt werden müssen („Triptane“). Dadurch kann oft die maximale Ausprägung der Schmerzen abgemildert oder der Anfall verkürzt werden. Vorbeugung gegen Migräneanfälle geschieht neben den o.g. allgemeinen Maßnahmen bei sich häufig wiederholenden Anfällen durch regelmäßige Einnahme von bestimmten Medikamenten (ß-Blocker, Flunarizin oder anderen Substanzend) 

M. Parkinson

Beschreibung

Die Parkinson’sche Krankheit entsteht durch eine fortschreitende Zerstörung einer bestimmten Region im Gehirn (Substantia nigra), die für die Koordination von Bewegungen zuständig ist. Dadurch kommt es zu einem Mangel an einem bestimmten Botenstoff, dem Dopamin, das im Zusammenspiel mit anderen Botenstoffen (Neurotransmittern, in diesem Fall Acetylcholin) für einen geregelten Bewegungsablauf notwendig ist. Sehr lange Zeit kann der Körper ein Ungleichgewicht zwischen den Botenstoffen ausgleichen, ohne dass es zu Beschwerden kommt.


Wenn Beschwerden auftreten, ist meist schon mehr als die Hälfte der dopamin-produzierenden Nervenzellen geschädigt oder untergegangen.  Die Ursachen für eine Parkinson’sche Krankheit sind vielgestaltig. Sie kann durch Infektionen, durch Gifte oder Medikamente, durch Stoffwechselstörungen oder durch schwere Schädelverletzungen hervorgerufen werden. Inwieweit erbliche Belastungen oder Umwelteinflüsse eine Rolle spielen können, wird derzeit noch widersprüchlich beurteilt.


Notwendige Untersuchungen

Bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Parkinson’schen Krankheit werden folgende Untersuchungen durchgeführt: die neurologische Untersuchung ,die psychiatrische Untersuchung die Computertomographie oder Kernspintomographie, das EEG und ggf. auch der L-Dopa-Test, die Lumbalpunktion zur Liquoruntersuchung, die Laborwertbestimmung von speziellen Werten (Kupfer, Coeruloplasmin, Calcium, Entzündungsparameter, immunologische Parameter) und evtl. IBZM-SPECT, Dopa-PET.


Behandlung

Da Nervengewebe nicht regenerieren kann, ist eine Heilung der Parkinson’schen Krankheit nicht möglich. Eine Behandlung richtet sich daher vor allem auf das Ziel, das Gleichgewicht zwischen den beiden wichtigen Botenstoffen im Gehirn, dem Dopamin und dem Acetylcholin, wiederherzustellen. Dies kann mit verschiedenen Medikamenten erfolgen. Außerdem sind manche nicht-medikamentöse Maßnahmen hilfreich. Die verschiedenen Behandlungsansätze sind nachfolgend dargestellt.


Medikamentöse Behandlung

Medikamente, die das Dopamin ersetzen können oder dessen Wirkung verstärken (L-Dopa, Dopamin-Agonisten), Medikamente, die den Abbau von Dopamin hemmen (MAO-B-Hemmer, COMT-Hemmer), Medikamente, die die Konzentration an Acetylcholin, dem Gegenspieler von Dopamin, reduzieren (Anticholinergika), andere Medikamente, die u.U. auch neuroprotektiv wirken (Amantadin), d.h. eine Schutzwirkung auf die Nerven haben. Die medikamentöse Behandlung besteht in fortgeschrittenen Stadien, oft aus einer Kombination der verschiedenen Medikamente, da insbesondere L-Dopa im Laufe der Zeit an Wirkung verliert.


Weitere Maßnahmen

Krankengymnastik, Ergotherapie zur Förderung der Feinmotorik und Logotherapie zum Sprachtraining, ggf. psychotherapeutische Betreuung oder sogar stereotaktische Operationen, bei denen unter einer bestimmten Beschwerdenkonstelation umgrenzte Bezirke im Gehirn operativ stimuliert werden, um insbesondere den Tremor zu bekämpfen. Patienten und Angehörigenseminare ergänzen die umfassende Hilfe zum Management der Erkrankung und ihre Folgen. 

Multiple Sklerose

Beschreibung

Es ist bis heute nicht bekannt, welche Ursachen zur multiplen Sklerose führen. Allerdings weiß man, dass eine Entzündung des Nervensystems zugrunde liegt. Diese Entzündung führt an verschiedenen Stellen herdförmig zu einer Auflösung der die Nerven umgebenden Schutzschicht (Myelinscheide). Dadurch wird die Fähigkeit dieser Nerven, elektrische Impulse weiterzuleiten, gestört. Es wird angenommen, dass neben Umwelteinflüssen auch bestimmte Infektionen im Jugendalter, eine erbliche Belastung und Abwehrreaktionen des Körpers gegen eigenes Gewebe (Autoimmunprozesse) zur Entstehung der Krankheit beitragen.


Da Nervengewebe anders als z.B. Fettgewebe oder Muskelgewebe nicht nachwachsen kann, sind die Schädigungen der Nerven nicht wieder rückgängig zu machen.


Die Erkrankung verläuft initial häufig in Schüben. Es ist so möglich, durch geeignete Behandlungsmaßnahmen die Häufigkeit solcher Schübe zu verringern. Dadurch kann dann die weitere Zerstörung des Nervengewebes vermindert werden.


Untersuchung

Notwendige Untersuchungen: Bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer multiplen Sklerose wird normalerweise folgendes erfolgen. Eine genaue Schilderung der Beschwerden, seit wann sie auftreten etc (Anamnese), eine neurologische und psychiatrische Basisuntersuchung, Elektrodiagnostik (EEG, evozierte Potentiale, Elektronystagmographie, Untersuchung des Blinkreflexes (auch Blinzelreflex genannt), Kernspintomographie, Blutuntersuchungen und eine Liquordiagnostik (Abkl. z.B. einer Borreliose, Toxoplasmose, Lues, ... oder andere Erkrankungen (Sarkoidose, systemischer Lupus erythematodes)


Therapie

Bei akuten Krankheitserscheinungen (Schübe) ist davon auszugehen, dass die Entzündungsvorgänge im zentralen Nervensystem aktiv sind. Mittel der Wahl sind hier Kortikoide, die eine starke entzündungshemmende Wirkung haben.


Vorbeugebehandlung: Um die Häufigkeit und die Schwere akuter Entzündungsschübe zu reduzieren, können bestimmte Medikamente in der Basismedikation als Schubprophylaxe eingesetzt werden. Diese beinflussen das Immunsystem des Patienten. Hier haben sich die Interferone, Glatirameracetat und unter ganz bestimmten Voraussetzungen (Schwangerschaft) Immunglobuline als hilfreich erwiesen.


In jüngerer Zeit sind inzwischen Natalizumab und Fingolimod als Eskalationstherapie für besonders krankheitsaktive Verlaufsformen der MS zur Verfügung. Weitere immunmodulierende / auch immunsuppressive / oder sog. migrationshemmende Substanzen sind in Sicht (Alemtuzumab, Teriflunomid, Dimethyfumarat).


Krankmachende Anteile des Immunsystems werden durch andere Medikamente (Azathioprin und Mitoxantron - nicht zugelassen in der Indikation MS: Methotrexat, Cyclophosphamid und Ciclosporin) unterdrückt.


Einzelne Beschwerden, die bei einer multiplen Sklerose auftreten, können durch Medikamente positiv beeinflusst werden, die auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden, z.B. Medikamente gegen spastische Symptome, gegen Schmerzen, gegen Blasenentleerungsstörungen und Müdigkeit. Bewegungsstörungen werden auch durch gymnastische Übungen oder technische Hilfsmittel angegangen.


Patientenseminare

Patientenseminare werden zunehmend häufiger angeboten, mit dem Ziel, die Betroffenen zum Partner in der Therapie zu machen.

Depression

Eine depressive Erkrankung (Depression) kann unterschiedlich schwer ausgeprägt sein und wird von einer "depressiven Verstimmung" abgegrenzt.


Häufige Symptome einer depressiven Störung sind anhaltende gedrückte Stimmung, Schwunglosigkeit, sozialer Rückzug, das Nachlassen von Interesse sowie eine Konzentrationsminderung. Auch eine Unfähigkeit, Freude (oder auch Trauer) empfinden zu können, eine schnelle Erschöpfbarkeit, Schlaf-, Appetit- und Libidostörung sowie ein reduziertes Selbstwertgefühl bis hin zu Selbtsmordgedanken können auftreten. Das Krankheitsbild kann individuell sehr unterschiedlich aussehen. So kann bei dem einen eine Antriebsminderung im Vordergrund stehen, bei einem anderen eine vermehrte äußerliche Unruhe oder körperliche Beschwerden.


Die Ursachen einer depressiven Episode sind vielfältig und meistens wirken mehrere Faktoren zusammen, die zu neurobiologischen Veränderungen im Gehirnstoffwechsel führen. Neben Belastungsreaktionen (Trauer, Enttäuschung, Krankheit, chronische Belastung, Lebensveränderung, schwere Erlebnisse) können organische Veränderungen (Schlaganfall, Parkinsonerkrankung, Virusinfektionen, Hormonveränderungen, Schilddrüsenfehlfunktion, Medikamente) zu depressiven Symptomen führen. Sowohl Persönlichkeitsfaktoren als auch genetische Faktoren spielen eine Rolle, ebenso sind jahreszeitlich abhängige Verstärkungen möglich. Nicht immer lassen sich Ursachen finden.


Zum Ausschluss körperlicher Ursachen ist eine internistische Untersuchung unerlässlich, diese wird häufig bereits vor einem neurologisch-psychiatrischen Termin durchgeführt. Unsererseits sind eine Erhebung der Krankheitsgeschichte sowie die psychiatrische und neurologische Untersuchung notwendig. Gegebenenfalls führen wir eine EEG-Untersuchung durch und veranlassen eine Computertomographie oder Kernspintomographie. Lassen sich Ursachen feststellen, wird man versuchen, diese Ursachen wenn möglich zu beseitigen bzw. zu behandeln.


Vorrangig und unerlässlich ist jedoch die Behandlung der depressiven Symptomatik.


Insbesondere bei der Behandlung einer mittel- bis schwergradigen Symptomatik nehmen neben der Aufklärung über die Erkrankung Psychopharmaka einen großen Stellenwert ein. Mittlerweile stehen uns zahlreiche moderne Medikamente mit verschiedenen Wirkungs- und Nebenwirkungsprofilen zur Verfügung, die fachärztlich individuell eingesetzt, überprüft und begleitet werden sollten. Je nach Krankheitsvorgeschichte, Ansprechen der Medikation, Verträglichkeit und dem Risiko einer Wiedererkrankung wird auch die Einnahmedauer individuell empfohlen.


In einer Psychotherapeutischen Behandlung erfolgt Therapie mit psychischen Mitteln. Anerkannt und von den Krankenkassen übernommen werden nach Antragsverfahren die Methoden Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie und Analytische Psychotherapie. Eine Indikation für eine psychotherapeutische Behandlung wird individuell gestellt, ebenso die Empfehlung einer bestimmten Methode.


Psychiatrische stationäre und teilstationäre sowie psychosomatische/psychotherapeutische stationäre Behandlungskonzepte ergänzen die Möglichkeiten einer umfassenden antidepressiven Behandlung, hier werden im Rahmen eines multimodalen Ansatzes häufig auch "Co-Therapiene" wie Musik-/Ergo-/Kunst-/Sporttherapie eingesetzt. 


Demenz

Beschreibung

Unter Demenz versteht man die krankhafte Abnahme von Gedächtnis und Denkvermögen, wobei die Ursachen sehr unterschiedlich sein können. Neben der Alzheimer-Demenz, bei der das Hirngewebe in bestimmten Bereichen auf charakteristische Weise zerstört wird, kommen auch mannigfaltige andere Demenzformen vor, z.B. auch Demenzen aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn.


Notwendige Untersuchungen

Da es sehr unterschiedliche Demenz-Formen gibt, ist eine ausführliche Untersuchung notwendig, eine Ermittlung der Vorgeschichte, ggf. inklusive einer Befragung von nahen Angehörigen, psychometrische Tests (die eine Beurteilung von Art und Schweregrad der Demenz anhand von Gedächtnisleistungen etc. möglich machen). Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße (Doppler-Sonographie) bzw. transkreanielle Ultraschalluntersuchung klären Durchblutungsstörungen ab. Die Kernspintomographie und/oder Computertomographie, Hirn-SPECT dient zur Ermittlung von Gewebeveränderungen im Gehirn (Hirnblutung, Tumor etc). Labordiagnostik und eine umfangreiche internistische und ggf. pulmonologische Abklärung ist unverzichtbar.


Behandlung

Da es sehr unterschiedliche Demenz-Formen gibt, können keine generellen Aussagen zur Behandlung der Demenz gemacht werden. Folgende Maßnahmen können ergriffen werden: Medikamentöse Behandlung ist möglich. Dabei stehen moderne Colinesterasehemmer neben Medikamenten wie Memantine im Vordergrund. Weiterhin eingesetzt sind anderweitig, ergänzend wirkende Medikamente wie solche, die die Hirndurchblutung fördern, oder allgemein zellschützend sind.


Das Gehirntraining (durch Lösen von Gedächtnisaufgaben etc.) ist ebenso sinnvoll, vor allem in  frühen Stadien der Erkankung, um die Selbständigkeit möglichst lange aufrecht zu erhalten oder wiederzuerlangen. In späteren Stadien geht es in der Therapie stärker darum, noch erhaltende Funktionen der Betroffenen zu fördern.


Angehörigenseminare helfen, den Umgang mit den betroffenen Kranken möglichst problemarm zu gestalten.


Frühe Regelung rechtlicher Fragestellungen (Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung etc.) sind notwendig. 

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